Diese Seite wurde erstellt am 16. März 2009


Nacht fiel über Gotenhafen
[Inferno im Morgengrauen]


Nacht fiel über Gotenhafen [Inferno im Morgengrauen]
Deutschland 1959
Darsteller: Sonja Ziemann, Gunnar Möller, Brigitte Horney, Erik Schumann, Mady Rahl, Georg Lehn, u.a.
Regie: Frank Wisbar
Eine Produktion der DFH im Verleih der Deutschen Film Hansa
Super-8 Vertrieb: piccolo-film; Nr. 2799 (120m sw / ton)


INHALT:

Kurz nach Kriegsbeginn heiratet die Rundfunkansagerin Maria ihren Kollegen Kurt Reiser. Sie wohnt, während ihr Ehemann im Krieg ist, bei dessen Eltern. Auf einer Silvesterparty lernt sie den Marineoffizier Hans Schott kennen und wird von ihm schwanger. Sie weicht zu ihrer Freundin Edith auf ein Gut in Ostpreußen aus, wo sie mit ihrem Kind lebt. Edith wird von Rotarmisten getötet, Kurt kommt seiner Frau und ihrem Kind zu Hilfe. In einem Wagentreck erreicht Maria mit ihrem Kind und tausenden anderen Flüchtlingen Gotenhafen. Hier liegt das überfüllte Lazarett- und Flüchtlingsschiff 'Wilhelm Gustloff'. Maria trifft erneut auf ihren inzwischen schwer verwundeten Ehemann. Mit Schotts Hilfe, der auf dem Schiff Dienst tut, gelangen sie an Bord. In der ersten Nacht auf See wird das Schiff von einem sowjetischen U-Boot versenkt... (Text: Wikipedia).


NOTIZEN:

Nach dem kommerziell äußerst erfolgreichen ersten Marinekriegsfilm Haie und kleine Fische setzt sich Wisbar in diesem Film mit dem Untergang der Wilhelm Gustloff am 30. Januar 1945 auseinander, die nach einem sowjetischen Torpedoangriff vor der pommerschen Küste (heute Polen) sank und auf der mehr als 9.000 Menschen den Tod fanden. Die Gustloff, als reines Personenschiff konzipiert, hatte den Auftrag Flüchtlinge (darunter ca. 5.000 Kinder), Verwundete und Soldaten von der zusammenbrechenden Ostfront weg in westlichere Gebiete Deutschlands zu bringen. Dass Wisbar diesen Stoff nach Haie und kleine Fische und Hunde, wollt ihr ewig leben bearbeitet hat, zeigt, dass die Darstellung der Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges und nicht die Suche nach Schuldigen im Vordergrund seines Nachkriegsschaffens stand. Drehorte waren von Herbst 1959 bis Januar 1960 Berlin, Bilshausen, Bremerhaven, Cuxhaven, die Ostseeküste und die Gegend um Helgoland. Das im Film dargestellte ostpreußische Gut ist tatsächlich Schloss Oberzwieselau bei Lindberg im Bayerischen Wald. Die Außenaufnahmen wurden ebenfalls in der Gegend um Frauenau und Lindberg im Bayerischen Wald gemacht. Dabei wurde der Lokschuppen der Zwieselauer Waldbahn mit einigen ausgemusterten gedeckten Güterwagen der DB abgebrannt. (Filmkritik).


Die SUPER-8 Kopie:

Eine frühe piccolo-film Veröffentlichung. Leider kann man heute nicht mehr feststellen, was piccolo-film dazu geritten hat, den Film einen anderen Titel zugeben und bei dem Cover statt nur einiger Abbildungen nicht auch noch die Namen einiger Darsteller zu nennen, was den Film ansich attraktiver erscheinen lassen würde. Nach dem piccolo-film Logo zeigt sich nur eine Titeltafel und steigen in die Handlung ein. Sie beginnt mit den Flüchtenden, die nach Gotenhafen ziehen. Die Bildschärfe ist gut, der Ton laut und klar aufgespielt und der Kontrast ebenfalls in Ordnung. Die Schnittfassung ist eigentlich gut gemacht, bezieht sich dennoch in erster Linie nur um das Unglück. 1976 druckte piccolo-film in ihrem Gesamtkatalog auch den richtigen Filmtitel mit dazu.

Erschien bei REVUE-Film als 66m sw Ton Fassung (Nr. 8657) mit geändertem Cover:


GESAMT BEWERTUNG
Schärfe Ton Graustufen Bildstand Schnitt
Note 2 Note 1 Note 2 Note 1 Note 1

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